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Waderilla

Eine bebilderte Geschichte der Orte Wadrill, Gehweiler und Reidelbach.
(Wadrilltal)

Im Mittelpunkt steht das 20. Jahrhundert.

Ein Jahrhundertereignis im Waderner Stadtteil Wadrilltal: der große Umzug anlässlich der 1000-Jahr-
Feier am 19. Juni 1983. Hier nimmt die Gruppe der Bauern aus der Jungsteinzeit Aufstellung

Willkommen

… in der Geschichtswerkstatt Wadrilltal!

Hier wird nicht gesägt, gehämmert oder geschraubt, sondern Material ausvergangenen Zeiten archiviert, erläutert und veröffentlicht. Immerhin blickt der Kernort Wadrill auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Bis zur Gebietsreform im Saarland 1974 waren Wadrill und Gehweiler selbstständige Gemeinden, Reidelbach gehörte zur Gemeinde Wedern. Seit frühesten Zeiten bilden die drei Orte allerdings eine Kultureinheit: die Pfarrkirche, die Schule und der Friedhof wurden von allen genutzt. Verwandt-schaftliche und freundschaftliche Beziehungen kannten keine Ortsgrenzen. So beschlossen die Bürger 2019 in einer Volksabstimmung, die drei Orte zum Stadtteil „Wadrilltal“ der Stadt Wadern auch verwaltungstechnisch zusammenzuführen. 
Drei Jahre vorher hat eine kleine Gruppe von historisch interessierten Menschen den Verein „Geschichtswerkstatt Wadrilltal e.V.“ gegründet. Der „Hochzeit“ der drei Orte widmete sie 2019 das Buch „Jetzt kommt zusammen, was zusammengehört“. Darin befinden sich ausgewählte Beiträge zur Geschichte der Kultureinheit aus den letzten Jahrzehnten.

Wir wollen auf unserer Website keinen umfassenden Überblick über die Geschichte der drei Orte bieten, das leistete bereits das „Heimatbuch“ anlässlich der 1000-Jahr-Feier von 1983, sondern wir kümmern uns schwerpunktmäßig um Ereignisse und Geschichten aus den letzten 150 Jahren, weil es seitdem eine Vielzahl von Dokumenten, Fotos und Filmen gibt, die für ein größeres Publikum interessant sein dürften.


Wir wünschen viel Neugierde und Forscherdrang beim Durchstöbern unsere Beiträge.

PS: Wie viele andere Betriebe leidet auch unsere Werkstatt unter einem Fachkräftemangel. Wir freuen uns daherüber alle neuen Fach- und Aushilfskräfte in unserem Verein.

Wadrilltal im Dezember 2024

Albert Räsch

Das (gefälschte) Schenkungsdatum für Kirche und Pfarrei Wadrill. Der Ort dürfte aber viele Jahre älter sein. Sein Name geht auf die keltische Bezeichnung für „(kleiner) Wasser(lauf)“ zurück.

Mehr zur Geschichte der drei Orte in den entsprechenden Kapiteln.

Korrekturen, Ergänzungen, Texte oder Fotos bitte an folgende Mailadresse: albertraesch@gmail.com

Eine wichtige Information

Mit großem Bedauern müssen wir mitteilen, dass unsere langjährige 2. Vorsitzende, Frau Gerhild Kuhn aus Wadern, am 7. Juli verstorben ist. Sie wurde 86 Jahre alt. Sie war seit der Gründung unseres Vereins 2016 eine engagierte Mitarbeiterin. Leider hat eine schwere Erkrankung sie seit Längerem immer weiter eingeschränkt. Wir werden sie sehr vermissen.

Aktuelles

Nachdem die Gehöferschaft Wadrill im Mai 2024 in das saarländische Verzeichnis der Immateriellen Kulturgüter aufgenommen wurde, gelang ihr das am 26. März 2025 auch für das bundesweite Verzeichnis. Seitdem darf sie das folgende (geschützte) Logo führen:

Am 19. November fand in Saarbrücken die feierliche Preisverleihung für die ausgezeichneten deutschen Initiativen statt. (siehe unter Vereine – Gehöferschaft)

Aus 120 Rommeln werden urige Gestalten

Erich Brücker berichtet über das Rommelebòòzenfest im Dorfgarten am 11. Oktober 2025 in der SZ

Wadrilltal Der Herbst hat bei trockenem Wetter schöne Seiten: Drachen steigen lassen, Kastanien sammeln – und Rommelboozen schnitzen. Die Bewahrung dieser Tradition hat sich in Wadrilltal der Kultur-Klub „De Schness-Schwoarter“, gegründet 2014, auf die Fahne geschrieben. Zum sechsten Mal hat er am Samstag die Bevölkerung in den Dorfgarten des Obst- und Gartenbauvereines zum Rommelboozenfescht eingeladen.

„Es ist die Aufgabe der Älteren, die alten Bräuche und Gepflogenheiten vor dem Vergessen zu bewahren“, sagt der Vereinsvorsitzende Patric Neumeyer. „Wir müssen es einfach nur an unsere Kinder weitergeben – dann gehen diese kulturellen Traditionen auch nicht verloren“, unterstreicht er die Ansprüche seines Vereins, der bislang neben dem Rommelnschnitzen bereits einige Mundart-Dinner im Ort umgesetzt hat. Darüber hinaus sei dieser Brauch das passende Gegenstück zu Halloween, das in den 1990er-Jahren in Deutschland Einzug gehalten habe.

Das Schnitzen oder Aushöhlen der urigen Figuren von Runkel-, Futter- oder Zuckerrüben steht auch für die Erntedank-Tradition. Es hatte in der Nachkriegszeit eine Blütezeit – nicht zuletzt aufgrund der vielfach ausgeübten Landwirtschaft. In die Rommeln wurde dann ein düsteres Gesicht, eine böse oder lustige Fratze geschnitzt. Mit einer Kerze oder einem Teelicht wurde die Rommel zu einem Rübengeist – einem Rommelboozen. Gut sichtbar aufgestellt auf einer Fensterbank oder vor der Haustür sollten damit Nachbarn oder andere Mitbürger erschreckt werden.

„Viel Spaß hatten an diesem Nachmittag weit über 60 Jungen und Mädchen“, zieht Neumeyer eine Bilanz des Festes. Mit viel Freude haben sie zusammen mit Mamas und Papas, zuweilen auch Opas und Omas, an den Tischen stehend weit mehr als 120 Rüben mit Messer und Löffel verarbeitet und mit nach Hause genommen, erzählt er. Die Rüben wurden vom Bauer Klein aus Gehweiler zur Verfügung gestellt.

Mancher Vater hatte sogar einen Akku-Bohrschrauber dabei. Die vielen Besucher wurden darüber hinaus mit Kaffee und Kuchen sowie Gegrilltem vom Joscht-Roscht, der den Dorfgarten seit seiner Einweihung vor vier Jahren schmückt, versorgt. Daneben gab es für die Kleinsten noch Pony-Reiten mit Heike Kremp-Müller und Michael Braun aus Gehweiler.

„Mit mehr als 200 Erwachsenen und Kindern, die ich gezählt habe, hatte das Fest eine äußerst ordentliche Resonanz“, sagt Ortsvorsteher Alexander Marmitt und ergänzt: „Aber so kenne ich unsere Dorfgemeinschaft, die lässt die Vereine bei ihren Festen und Veranstaltungen nicht im Regen stehen, sondern geht auch hin.“ Das Fest zeige auch, dass es manchmal gar nicht viel braucht, um Kindern eine große Freude zu bereiten. Oft seien es kleine Dinge, die den Veranstaltungskalender bereichern. Neben seinem Dank an den Kultur-Klub erinnerte er auch an die vielen anderen Vereine im Ort, die mit ihren Aktivitäten und Festen zu Brauchtum und Tradition, aber auch bei sportlicher und musikalischer Unterhaltung glänzen.

Historischer Wadrilltal-Kalender 2026

Der Kalender für das Jahr 2026 ist an den bekannten Verkaufsstellen für 9 Euro erhältlich.

Ortswappen und Vereinslogo

Das Wappen des Stadtteils Wadrilltal. Mehr unter Aktuelles
Das Logo unserer Geschichtswerkstatt. Mehr unter Über uns
Blick über Hermerisch auf Wadrilltal 2017
Blick über Wadrill in Richtung Stückel
Blick über die Kirche in Richtung Stückel
Blick auf Gehweiler 2017

Wadrilltal 2025

Der heutige Stadtteil Wadrilltal mit seinen Orten Wadrill, Gehweiler und Reidelbach liegt an der Landesgrenze zu Rheinland/Pfalz und hat aktuell (31.12.2024) 2024 Einwohner. Nähere Informationen auf der Homepage der Stadt Wadern

Reidelbach und Lechnisch 2017


  • Leseempfehlungen

Die Bücher sind bei den Autoren und im Buchhandel erhältlich

Literatur

  • Brill, Klaus – Deutsche Eiche. Die Globalisierung am Beispiel eines deutschen Dorfes (Alsweiler), München 2009
  • Büschfelder Heimatbuch VI/2025, Büschfeld 2025
  • Dewald, Albert – Reidelbach. Die Geschichte eines Ortes und einer Familie. Als Manuskript gedruckt an der Nanzan Universität Nagoya/Japan 1987
  • Gerber, Willibrord – Pfarrei und Pfarrkirche Wadrill in Vergangenheit und Gegenwart, Wadrill 1981
  • Historische Wadrilltalkalender 2018 – 2025
  • Kaspar, Marlene – So war das früher, Wadern 2023 (unveröffentlicht)
  • Klauck, Hans Peter – Die Einwohner von Wadrill und Sitzerath vor 1850. Gehweiler und Reidelbach 1800-1850, Nonnweiler 1993
  • Ludwig, Hans – Persönliche Erinnerungen an meine Jugend in Wadrill und meine Zeit in der CAJ, KAB und im Sozialinstitut 1945-2013, Mettlach 2014
  • Ludwig, Hans – Mit halb‘ Wadrill verwandt, 5. Auflage Mettlach 2014
  • Ludwig, Hans – Vorfahren, Nachkommen und sonstige Verwandte der Familie Ludwig-Koch aus Wadrill, Mettlach 2002
  • Ludwig, Hans/Zöller, Theresa (Hrsg.) – Wadrill – das gallische Dorf. 2500 Jahre Geschichte in einem mobilen Ortsarchiv, Zwei Bände, Losheim 2020
  • Marmit, Helmut – Die Geschichte der Marmit-Familien in Wadrill, Wadern 2005
  • Marmit, Helmut – Es waren gute Jahre. Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit im Hochwalddorf Wadrill, Wadern 2022
  • Nickels, Hans – Dat öss ursenn Schooljohrgang 1920, Wadrill 1993
  • Pfarrheim St. Martin Wadrill. Festschrift zur Renovierung und zum Pfarrfest, Wadrill 1987
  • Räsch, Albert u.a., Jetzt kommt zusammen, was zusammengehört, Hrsg. Geschichtswerkstatt Wadrilltal, Wadrilltal 2019
  • Räsch, Albert – Wadrilltaler Mundart-Wörterbuch, Wadrilltal 2024
  • Schömer, Edmund – Burg und Amt Grimburg. Der Hochwald von der Urnenfelderkultur bis zur französischen Herrschaft. 600 v.Chr. – 1800 n.Chr., Hermeskeil 1984
  • Simon-Buzasi, Claudia/Ludwig, Hans (Hrsg.) – Bildhauer Nikolaus Simon aus Wadrill (1897-1970), 3. Auflage Mettlach 2009
  • St. Ludwig Kapelle, Gehweiler – Geschichte eines Ortes und seiner Kapelle, Gehweiler 1985
  • Stroh, Roman – Über die Grafschaft Dagstuhl, das „Gladeshaus“ im Dorf Gehweiler und die Familien Frank-Koch-Stroh-Görgen. Unveröffentlichtes Manuskript, Trier 2002
  • Wadrill – ein Heimatbuch, Merzig 1983
  • 1000 Jahre Wadrill – Ein Rückblick, Merzig 1984